In allen Disziplinen auf dem Treppchen: TSG Künzell erfolgreich bei Tanz-Europameisterschaft

Bei­trag: Ful­da­er Zei­tung / Von: Han­na Wiehe 

Das ist Wahn­sinn: Die Tanz­sport­ge­mein­schaft (TSG) Kün­zell hat bei der Euro­pa­meis­ter­schaft in den Nie­der­lan­den vier Vize­meis­ter­ti­tel und einen drit­ten Platz mit nach Hau­se gebracht. Es war eine anstren­gen­de, aber extrem erfolg­rei­che Reise.

Kün­zell — Spaß haben und viel­leicht ein Trepp­chen­platz, wenn’s hoch kommt: Das war das Ziel der fünf TSG-Grup­pen aus Ful­da, die am Wochen­en­de in der nie­der­län­di­schen Stadt ’s‑Hertogenbosch bei der Euro­pa­meis­ter­schaft im Gar­de- und Schau­tanz­sport antra­ten. Es kam noch besser.

Doch von vorn: Mit 70 Mann, mit einem Rei­se­bus, einem Klein­bus und ver­schie­de­nen Pri­vat­au­tos war die Kün­zel­ler Trup­pe am Don­ners­tag ver­gan­ge­ner Woche in die Nie­der­lan­de auf­ge­bro­chen. „Die Stim­mung war mega“, berich­tet TSG-Pres­se­spre­che­rin Pau­la Mai­nusch. Da die Über­nach­tung in Bun­ga­lows mit Selbst­ver­sor­gung gebucht war, hat­ten die Kün­zel­ler auch Lebens­mit­tel im Gepäck: „Bestimmt sie­ben Ein­kaufs­wä­gen“, schätzt Mainusch. 

Nach fünf Stun­den Fahrt kamen die Tän­ze­rin­nen und Tän­zer und die Betreu­er an. Ein lan­ger Abend wur­de es nicht: Denn am Frei­tag­mor­gen ging das Tur­nier los, die Schü­ler muss­ten auf die Büh­ne. „Der Ver­an­stal­tungs­ort war sehr beein­dru­ckend. Es war eine rich­ti­ge Are­na mit etwa 2000 Zuschau­ern, die rich­tig Stim­mung gemacht haben“, berich­tet die Pressesprecherin.

Die Schü­ler waren sehr auf­ge­regt – immer­hin war es die ers­te rich­ti­ge Tur­nier­sai­son für sie. Aber sie haben super getanzt, und sich gleich den zwei­ten Platz geholt. Das war ein ech­ter Gän­se­haut­mo­ment: Ein Trai­ner hat geschrien, ein ande­rer geweint – unglaub­lich“, ver­sucht Mai­nusch, die Emo­tio­nen in die­sem Moment in Wor­te zu fassen.

Am Abend war eine ordent­li­che Fei­er ange­sagt – aber auch die ging nicht all­zu lan­ge, denn am Sams­tag war der Auf­tritts­tag für die Jugend. Han­nah Rüt­zel war drei­mal im Ein­satz: mit einem Solo, einem Duo mit Sophia Bleu­el sowie einem Auf­tritt mit der Grup­pe. „Es war ein biss­chen schwie­rig, weil Han­nah zwi­schen ihrem Auf­tritt im Solo und Duo nur eine hal­be Stun­de Zeit hat­te, sich ein biss­chen zu erho­len und sich umzu­zie­hen“, berich­tet Pau­la Mainusch.

Doch dem Ergeb­nis ist das mit­nich­ten anzu­mer­ken: Im Solo und im Duo gab es den zwei­ten Platz, die Jugend­mann­schaft hol­te Platz drei. „Damit hat­ten wir über­haupt nicht gerech­net“, betont die Pres­se­spre­che­rin, die gleich­zei­tig Trai­ne­rin der Haupt­klas­se ist. 

Die war dann am Sonn­tag an der Rei­he – ziem­lich spät, um 19 Uhr. Die Grup­pe bringt in die­ser Sai­son ein emo­tio­na­les The­ma auf die Büh­ne, es geht um Zwangs­ste­ri­li­sa­tio­nen von Frau­en im Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Ausch­witz. „Wir waren des­halb etwas ange­spannt, weil wir ja nicht wuss­ten, wie das The­ma auf­ge­nom­men wird“, berich­tet die Trai­ne­rin. Doch die Sor­gen waren offen­bar unbe­grün­det: Einer Wer­tungs­rich­te­rin sei­en wäh­rend der Auf­füh­rung sogar die Trä­nen gekom­men – „die sah das Team auf Platz eins“. Letzt­lich wur­de es der Vize-Europameistertitel.

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