Holt sie den Titel?

Han­nah Rüt­zel (14) star­tet bei der Deut­schen Meis­ter­schaft im Gar­de- und Schautanzsport

Sie ist erst 14 Jah­re alt und hat schon etli­che Titel im Gar­de- und Schau­tanz geholt. Mit elf Jah­ren wur­de sie Euro­pa­meis­te­rin. Jüngst hat sich Han­nah Rüt­zel von der TSG Kün­zell den Hes­sen­meis­ter-Titel ertanzt. Am Wochen­en­de steht die Deut­schen Meis­ter­schaft an.

Kün­zell — Lei­den­schaft: Sie steht im Mit­tel­punkt des Tan­zes, den Han­nah Rüt­zel aus Ful­da in die­sem Jahr bei der Deut­schen Meis­ter­schaft auf­führt. In die­sem Fall geht es um die Lei­den­schaft zur Musik und zum Gei­ge­spiel, die die 14-Jäh­ri­ge so gekonnt auf die Büh­ne gebracht hat, dass sie gera­de erst den Hes­sen­meis­ter­ti­tel gewann.

Dar­auf bin ich ziem­lich stolz“, sagt sie, weiß aber auch um die gro­ße Kon­kur­renz, die es auf Bun­des­ebe­ne gibt. Auf die­se trifft sie nun am Wochen­en­de bei der Deut­schen Meis­ter­schaft in Wag­häu­sel bei Hei­del­berg. Han­nah star­tet in drei Kate­go­rien: im Solo, im Duo mit Sophia Bleu­el und in der Jugend-Mannschaft. 

Ich habe früh mit dem Tan­zen ange­fan­gen“, berich­tet die 14-Jäh­ri­ge, die mit ihrer Fami­lie in Kün­zell lebt. Es ist ein zeit­in­ten­si­ves Hob­by: Bis zu sechs­mal in der Woche trai­niert sie, an vie­len Wochen­en­den ste­hen deutsch­land­weit Rang­lis­ten­tur­nie­re an.

Fulda: Hannah Rützel (14) startet bei DM im Garde- und Schautanzsport

Ihr Tanz in die­ser Sai­son heißt „Beim Klang der Vio­li­ne“ und ist an die Auf­trit­te der ame­ri­ka­ni­schen Vio­li­nis­tin Lind­sey Stir­ling ange­lehnt, die mit ihrem Instru­ment auch tanzt. „Es geht um die Lei­den­schaft zum Gei­ge­spiel; das Instru­ment ruft und sie nähert sich ihm an — es ist eine Ent­wick­lung aus einer star­ren Hal­tung hin zum Tanz“, erläu­tert Han­nahs Mut­ter Ant­je Rüt­zel. „Die­ses The­ma umzu­set­zen, war ein schon lan­ge geplan­tes Wunsch­pro­jekt mei­ner Trai­ne­rin Fran­zi“, ergänzt Hannah.

Mit die­sem Tanz will die jun­ge Frau nun am Wochen­en­de punk­ten — am Sonn­tag ist sie an der Rei­he. „Ich hof­fe auf einen Trepp­chen­platz, aber die Kon­kur­renz ist groß. Min­des­tens Vier­te möch­te ich wer­den — dann könn­te ich noch zur Euro­pa­meis­ter­schaft.“ Die­se ist der Abschluss der Sai­son, sie fin­det vom 6. bis 8. Mai in den Nie­der­lan­den statt. Für die EM qua­li­fi­zie­ren sich die ers­ten vier der Deut­schen Meisterschaft. 

Hintergrund

Eine Sai­son für die Kün­zel­ler Tän­ze­rin­nen und Tän­zer geht jeweils von Novem­ber bis Mai. In die­ser Zeit fin­den Rang­lis­ten­tur­nie­re statt, bei denen die Tän­zer Punk­te sam­meln und sich für wei­ter­ge­hen­de Meis­ter­schaf­ten qua­li­fi­zie­ren kön­nen. Wenn die Sai­son im Mai vor­bei ist, haben die Tän­zer ein hal­bes Jahr Zeit, um neue Tän­ze ein­zu­stu­die­ren. Nach dem Ende der Sai­son nimmt die TSG wie­der neue Tän­zer auf. Ein Neu­auf­nah­me­tag fin­det vor­aus­sicht­lich Ende Mai statt.

Doch ist die hohe Zahl der wich­ti­gen Tur­nie­re zum Sai­son­ende nicht anstren­gend? „Ich genie­ße es“, sagt Han­nah: „Die­ses Tur­nier­fee­ling, man ist mit der Mann­schaft zusam­men und sieht Freun­de von ande­ren Vereinen.“

Das gilt in die­ser Sai­son wohl umso mehr, ist es doch die ers­te, in der trotz der Coro­na-Pan­de­mie wie­der Ver­an­stal­tun­gen statt­fin­den. Den­noch: „Es war eine selt­sa­me Sai­son“, fin­det Han­nah: „Es waren kei­ne Zuschau­er da, man tanz­te nur vor den Wer­tungs­rich­tern. Die Hes­sen­meis­ter­schaft war das ers­te rich­ti­ge Event vor Publikum.“

Wäh­rend des ers­ten Coro­na-Lock­downs hat­te sie sich mit ihren Trai­nern Fran­zis­ka und André Meder im Gar­ten und auf der Ter­ras­se fit gehal­ten, spä­ter dann kam Online-Trai­ning hin­zu. Seit dem Som­mer wur­de wie­der gemein­sam mit der Grup­pe trai­niert — drau­ßen auf dem Sport­platz oder in der Sport­hal­le. Der­zeit hat Han­nah eine kur­ze Ver­schnauf­pau­se, ist mit ihrer Fami­lie im Ski­ur­laub. Von dort geht es direkt zur Meisterschaft. 

Tan­zen ist toll, man kann vie­le Din­ge in Bewe­gun­gen aus­drü­cken“, betont die 14-Jäh­ri­ge. Könn­te die­se Lei­den­schaft irgend­wann sogar zum Beruf wer­den? „Ich könn­te mir das schon vor­stel­len“, sagt sie — ent­we­der als Tän­ze­rin, oder aber als Trai­ne­rin. Aber bis sie sich ent­schei­den muss, hat sie ja noch etwas Zeit.

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